Das Projekt „Peers helfen“
Peers Helfen – Selbstbestimmt im neuen Land
Kein Mensch kennt die Ängste, Nöte, Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen derjenigen besser als diejenigen, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren. Was seit Jahrzehnten erfolgreich unter dem Namen „Peer Counseling“ in der Behindertenarbeit praktiziert wird, kann auf weitere Gruppen von Personen übertragen werden: Betroffene beraten Betroffene.
In Wolfenbüttel gibt es daher das Projekt „Peers helfen – Selbstbestimmt im neuen Land“. Das Ziel des von der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V. durchgeführten und von der Aktion Mensch geförderten Projektes ist es, Neuzugewanderte in bestehende Ehrenämter zu vermitteln und für sie neue Aufgabengebiete zu schaffen, die ihren Interessen entsprechen.
Foto: Ralf B. Poschadel
Im Projekt „Peers helfen“ werden ehrenamtliche Berater (m/w) ausgebildet, die selbst Fluchterfahrung haben. Durch aktives Zuhören finden sie heraus, welche Probleme die Angekommenen haben und wie sie diesen helfen können. Dazu leiten sie Ideenwerkstätten, organisieren Projekttreffen und führen Schulungen durch. So wird gleich die nächste Generation Peer-Berater ausgebildet.
Durch die Teilnahme an dem „Peers helfen“-Projekt steigern Neuzugewanderte ihr Selbstwertgefühl, üben sich in Teamarbeit und lernen, ihre Fähigkeiten zu nutzen, die sie selbst am besten einschätzen können. Lösungen werden gemeinsam erarbeitet. Sie werden nicht belehrt, betreut und bewertet – es wird pragmatisch Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Das Ziel ist die Integration, die sich darin zeigt, dass sich die Neuzugewanderten (m/w) aktiv in die Gesellschaft ihrer neuen Heimat einbringen – mit ihrem Ehrenamt.
Die Freiwilligenagentur in Wolfenbüttel möchte Neuzugewanderte für Ehrenämter motivieren. Dazu hat sie das Projekt „Peers helfen – Selbstbestimmt im neuen Land“ ins Leben gerufen. Es basiert auf der Idee des „Peer Counseling“. Dieser Begriff steht für die Anwendung von Techniken zur Problemlösung und aktivem Zuhören, um Menschen, die gleichartig (= peers) sind, Hilfe zu geben. Bürger (m/w), die selbst Fluchterfahrung haben, helfen den Neuzugewanderten. Dabei steht der Begriff des Counseling für das Fördern der Stärken der Personen.
Schulungen für Peer-Berater (m/w) geplant
In den von der Freiwilligenagentur entwickelten Schulungen zur Ausbildung von Peer-Beratern (m/w) werden die Leiter des Projekts, Axel Klingenberg und Madeleine Martin, sowie weitere Fachleute spezielle Themen referieren. Die Ausbildungen finden im Bürgerzentrum C83 in der Cranachstr. 83 in Wolfenbüttel statt. Absolventen (m/w) bekommen ein Zertifikat. Zusätzlich wird im Projekt unter dem Motto „From peer to peer“ ein kulturelles Programm entwickelt.
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Ansprechpartner (m/w): Madeleine Martin (Koordination), Axel Klingenberg (Kultur): peershelfen [at] freiwillig-engagiert.de Tel. 05331/9920920 |
Das Projekt „Peers Helfen – Selbstbestimmt im neuen Land“ wird unterstützt von der „Aktion Mensch“ und hat zum Ziel, innerhalb von 3 Jahren 90 Neuzugewanderte in das Ehrenamt zu bringen und 45 Institutionen dahingehend zu sensibilisieren, dass sie Neuzugewanderte als Ehrenamtliche einsetzen.
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