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Podiumsdiskussion beleuchtet Herausforderungen und Zukunftsvisionen des Engagements

„Niedersachsen ist das Land des freiwilligen Engagements und soll es auch bleiben“ – diese Worte richtete der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil am vergangenen Dienstagabend in seiner Videobotschaft an die Teilnehmenden der Online-Podiumsdiskussion „Freiwilliges Engagement in Niedersachsen – Herausforderungen und Zukunft“. 

Wie genau dies umgesetzt werden kann, wurde im Anschluss mit Vertreterinnen und Vertretern des Landtages, der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege und der Freiwilligen-Agenturen in der anderthalbstündigen Veranstaltung diskutiert. 

Raphael Dombrowski (Geschäftsführender Vorstand der LAGFA Niedersachsen e.V.) und Moderatorin Sabine Steinkamp führen durch die Podiumsdiskussion (Pressefoto: LAGFA Niedersachsen)

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen und Koordinierungsstellen für das Ehrenamt (kurz LAGFA e.V.). Die LAGFA ist der Dachverband für rund 100 Freiwilligenagenturen und Koordinierungsstellen und sieht sich als Vertreter, Vernetzer und Sprachrohr für das Thema bürgerschaftliches und freiwilliges Engagement in Niedersachsen. 

Bereits zu Beginn der Diskussion wurde klargestellt, in Niedersachsen hat das freiwillige Engagement schon lange einen hohen Stellenwert, auch im bundesweiten Vergleich besetzt das Bundesland einen der vordersten Plätz: Ca. 45% aller Niedersächsinnen und Niedersachsen engagieren sich freiwillig. Das Gemeinwesen in Niedersachsen wird maßgeblich von einer aktiven Zivilgesellschaft gestaltet. Für ein lebendiges, vielfältiges und solidarisches Bundesland ist das Ehrenamt daher unverzichtbar. Ehrenamtliche schaffen Chancen, stärken die Demokratie und verbinden Menschen miteinander. 

Doch die Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel, und so auch das freiwillige Engagement. Um keine engagierten Menschen zu verlieren, ist nun Zeit zum Handeln. 

Die Herausforderungen sahen die Diskussionsteilnehmenden vor allem in den Nachwuchssorgen in der klassischen Vereinsarbeit, der Digitalisierung, der zunehmenden Bürokratie und einer fehlenden Kontinuität in Förderungen. 

Petra Tiemann, Mitglied des niedersächsischen Landtages für die SPD und Vorsitzende der Enquetekommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ forderte diesbezüglich eine Ehrenamtsstrategie, die regelmäßig evaluiert und angepasst werde. Das Land Niedersachsen müsse Rahmenbedingungen und Strukturen anbieten und aufrechterhalten, um damit auch ein verlässlicher Partner zu sein. 

„Es mangelt vor allem an verlässlichen Strukturen“, so Regine Moll, Geschäftsführerin der Freiwilligen-Agentur Lilienthal: Denn so begrüßenswert das Engagement einzelner Freiwilliger auch ist, so notwendig sei es auch eine kontinuierliche Unterstützung des Ehrenamts sowohl durch hauptamtliche Mitarbeitende als auch durch eine verlässliche Finanzierung zu sichern. 

Falk Hensel nimmt an der Podiumsdiskussion teil (Screenshot der Zoom-Übertragung)

Falk Hensel, Verbandssekretär und Geschäftsbereichsleiter Bürgerschaftliches Engagement, Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit beim AWO-Bezirksverband Braunschweig e. V. und Vertreter der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen in der Enquetekommission, forderte aus diesem Grund die Kommunen als auch das Land auf, in das Ehrenamt und damit in die Gemeinwesensarbeit zu investieren.
(Ergänzung: Falk Hensel ist Vorsitzender unserer Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V. )

Einig waren sich alle Teilnehmenden über die Aufgabe der Freiwilligen-Agenturen und Koordinierungsstellen: Als Knotenpunkte für freiwilliges Engagement könnten sie Kompetenzen weitergeben, Einrichtungen unter einander vernetzen und insgesamt durch Hauptamt das Ehrenamt gezielt stärken. 

Am 30.06.2021 wird die Enquetekommission Ihren Bericht abschließen und dem Landtag zuleiten. Petra Tiemann gab aber bereits am Dienstagabend einen Ausblick darauf, dass zumindest einige der in dem Bericht erfassten Handlungsempfehlungen aller Voraussicht nach in naher Zukunft umgesetzt werden sollen. 

Nachzuschauen ist die Veranstaltung unter www.lagfa-niedersachsen.de/termine/podiumsdiskussion

Hier ist die gesamte Podiumsdiskussion auf YouTube (hier klicken) abrufbar.

 

Text und Bilder: Francesca Ferrari, Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Niedersachsen

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